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Die Elektronische Plattform für öffentliche Verwaltungsdienste (ePUAP) ist eine nationale IT-Plattform, die den Bürgern und Unternehmen eine direkte, digitale Kommunikation mit öffentlichen Verwaltungen ermöglicht. Sie wurde im Rahmen des Projekts ePUAP-WKP entwickelt, das Teil des Plans zur Digitalisierung des Staates ist. Die Plattform bietet einen einheitlichen und standardisierten Zugang zu verschiedenen Verwaltungsdiensten und vereinfacht dadurch die Erledigung von Behördengängen.
ePUAP wurde am 14. April 2008 gestartet und stellt öffentlichen Institutionen die technologische Infrastruktur zur Verfügung, um Dienstleistungen für die Bürger anzubieten. Sowohl Zentralbehörden als auch kommunale Verwaltungen, wie beispielsweise Gemeindeverwaltungen, nutzen ePUAP, um die digitale Erledigung von Anträgen und Formularen zu ermöglichen.
Zu den wichtigsten Funktionen der Plattform gehören:
Profil Zaufany (eGO): Dies ist eine kostenlose Lösung, die es den Bürgern ermöglicht, elektronische Dokumente mit einer rechtsverbindlichen Unterschrift zu versehen, ohne dass dafür eine qualifizierte elektronische Signatur erforderlich ist. Es bietet eine sichere und einfache Möglichkeit, Behördenangelegenheiten online zu erledigen.
Single Sign-On (SSO): Mit diesem einheitlichen Anmeldeverfahren können Nutzer ein einziges Konto bei ePUAP verwenden, um sich bei verschiedenen öffentlichen Diensten und Plattformen anzumelden. Das bedeutet, dass man sich nicht für jeden Dienst einzeln registrieren muss.
Die Plattform erfüllt mehrere zentrale Funktionen im Bereich der öffentlichen Verwaltung:
Bereitstellung öffentlicher Dienste: ePUAP fungiert als gemeinsame Infrastruktur, die von öffentlichen Institutionen genutzt wird, um ihre Dienstleistungen für Bürger und Unternehmen online verfügbar zu machen. So können Bürger ohne Behördengänge Anträge stellen, Bescheinigungen anfordern oder ihre Dokumente digital einreichen.
Integrierter Zugang zu öffentlichen Diensten: Die Plattform ermöglicht einen zentralisierten Zugriff auf verschiedene Dienstleistungen der öffentlichen Verwaltung, unabhängig davon, welche Behörde für die Angelegenheit zuständig ist. Damit entfällt der direkte Kontakt mit einzelnen Abteilungen, was die Prozesse vereinheitlicht und vereinfacht.
Dokumenten-Repository: ePUAP bietet eine Datenbank, in der elektronische Dokumentenvorlagen hinterlegt sind. Dies erleichtert die standardisierte Bearbeitung von Anträgen und Formularen.
Interoperabilitätsportal: Als Werkzeug für die Zusammenarbeit zwischen den IT-Systemen öffentlicher Institutionen ermöglicht ePUAP eine reibungslose Kommunikation und den Datenaustausch zwischen den Behörden. Dies verbessert die Effizienz und Transparenz der Verwaltung.
Die Plattform basiert auf klar definierten Grundsätzen, die ihre Funktionalität und die Zusammenarbeit mit Bürgern und Institutionen gewährleisten:
Transparenz, Offenheit und technologische Neutralität: ePUAP stellt sicher, dass alle Schnittstellen offen zugänglich und technologieunabhängig sind, sodass verschiedene Institutionen problemlos integriert werden können.
Datenstandardisierung: Ein Hauptziel der Plattform ist die Standardisierung der Datenformate, die zwischen den Bürgern, den öffentlichen Institutionen und zwischen den Institutionen selbst ausgetauscht werden. Dies stellt sicher, dass alle Parteien die gleichen technischen Anforderungen erfüllen.
Kostenfreie Nutzung: Für Bürger und Unternehmen ist die Nutzung von ePUAP und dem Profil Zaufany kostenlos, was den Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen ohne zusätzliche finanzielle Belastung ermöglicht.
Die rechtliche Grundlage für den Betrieb von ePUAP und dem Profil Zaufany ist das Gesetz vom 17. Februar 2005 über die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung (Dz.U. 2023 Poz. 57). Gemäß diesem Gesetz sind öffentliche Behörden seit dem 1. Mai 2008 verpflichtet, elektronische Dokumente zu akzeptieren und zu bearbeiten, z. B. Anträge und Eingaben.
ePUAP ermöglicht es den öffentlichen Institutionen, diese gesetzlichen Anforderungen durch die Bereitstellung einer elektronischen Zustellungsinfrastruktur zu erfüllen. Zu den wichtigsten Funktionen der Plattform gehört die elektronische Zustellung von Dokumenten, die durch die Ausstellung einer elektronischen Empfangsbestätigung (UPO) abgesichert ist. Dies entspricht den Anforderungen des Dekrets des Premierministers vom 14. September 2011, das die Verarbeitung und Übermittlung elektronischer Dokumente regelt.
Darüber hinaus arbeitet ePUAP mit Hardware-Sicherheitsmodulen (HSM) zusammen, die den Anforderungen der geltenden Sicherheitsbestimmungen entsprechen. Die Plattform gewährleistet auch, dass elektronische Dokumente gemäß den Mindestanforderungen der Verordnung zu den nationalen Interoperabilitätsrahmen (Dz.U. 2024 Poz. 773) verarbeitet werden.
Trotz der vielen Vorteile von ePUAP gibt es auch einige Herausforderungen, darunter:
Technische Ausfälle: ePUAP hat in der Vergangenheit wiederholt mit Systemausfällen zu kämpfen gehabt, die die Nutzung der Plattform behindern. Diese Ausfälle können die Bearbeitung von Behördengängen erschweren, insbesondere wenn die Plattform in anderen staatlichen IT-Systemen integriert ist, wie etwa auf der Plattform für elektronische Dienstleistungen (PUE) der Sozialversicherungsanstalt (ZUS). Zudem war das System bereits Ziel von Cyberangriffen.
Infoafera-Skandal: Die Entstehung von ePUAP ist auch mit der sogenannten Infoafera verbunden – einem Korruptionsskandal, in den multinationale Unternehmen und polnische Beamte verwickelt waren. Dieser Skandal führte zu weitreichenden Untersuchungen und Diskussionen über die Transparenz und Integrität der Plattform.
ePUAP ist eine wesentliche Komponente der polnischen digitalen Verwaltung. Sie ermöglicht eine vereinfachte Kommunikation zwischen Bürgern und Behörden, unterstützt den papierlosen Behördenverkehr und bietet einen sicheren, rechtskonformen Zugang zu einer Vielzahl öffentlicher Dienstleistungen. Trotz der technischen Herausforderungen und der Kontroversen bleibt ePUAP ein zentraler Baustein für die Modernisierung der polnischen Verwaltung.
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